Jahresbericht des Präsidenten 2022/23

Einmal mehr ist es Zeit, auf das vergangene Vereinsjahr Revue zu halten und zurückzublicken:

Wie bereits im letzten Jahresbericht erwähnt, hatten wir im Vorstand einen schwierigen und arbeitsreichen Frühling und Sommer. Gleich auf zwei Ebenen führten wir harte Verhandlungen mit Swiss Ski: Einerseits gab es Differenzen betreffend den Verantwortlichkeiten und der gültigen Verbandsstrategie bezüglich der Übernahme von Schulgeldern der Sportschule Engelberg durch den Kanton Zürich und andererseits führten wir zusammen mit anderen Regionalverbänden (insbesondere dem ZSSV) und regionalen Leistungszentren einen «Kampf» betreffend der Teilnahme an den Swiss Ski Sommercamps für U16-Kaderangehörige. Schlussendlich fanden wir für beide Problemkreise am runden Tisch eine Lösung. Unschön aus meiner Sicht war allerdings, dass uns anlässlich eines Gesprächs in Cham von Swiss Ski gedroht wurde, dass uns die Unterstützungsgelder für den Regionalverband nicht ausbezahlt werden, sofern wir an den Sommercamps nicht teilnehmen. Letztlich beschäftigten uns die beiden Themen sehr, so dass bis Ende 2022 die diesbezüglichen Akten mehr als einen Bundesordner füllten. Dazu ist zu sagen, dass uns die involvierten Eltern im Zusammenhang mit den Schulgeldern zusätzlich ständig auf Trab hielten und unzählige Telefonate und Mails hin und her wechselten. Ob die Angelegenheit nun ausgestanden ist, entzieht sich zum heutigen Zeitpunkt meiner Kenntnis.

Es war für mich, für Patrick und für uns alle im Vorstand eine zermürbende Zeit. Die Frage nach der Motivation und dem «Wieso» wir das alles freiwillig und in unserer Freizeit auf uns nehmen, stand mir und meinen Vorstandskollegen oft auf der Stirn.

Tempi passati. Wir mussten vorwärtsschauen und das RLZ Hoch-Ybrig nicht nur am Leben halten sondern weiterentwickeln. Als erstes haben wir eine Athletenvereinbarung eingeführt, welche die Rechte, Pflichten, Verhaltensregeln und Sanktionen für unsere Kaderangehörigen in vielen Belangen regelt. Auch konnte ich mit Freude feststellen, dass sich unser neuer Geschäftsführer, Patrick Bieri, voll in seine Aufgabe hineinstürzte und Vollgas gab. Auch Rolf Züricher als neuer Sponsoringverantwortlicher hat sofort die Zügel in die Hand genommen und konnte in der Zwischenzeit schon einige neue Sponsoren akquirieren.

Auf der sportlichen Ebene durften wir mit grosser Freude feststellen, dass unsere neuen Trainer Glücksgriffe waren und sie einen sehr guten Job machen. Sowohl mit den beiden Juniorentrainern, Daniel Sampl und Burky Bär, als auch mit dem neuen U16-Trainer, Alex Abegg, sind wir sehr zufrieden. Wir freuen uns, auch die nächste Saison mit dem gleichen Team in Angriff nehmen zu können.

Insbesondere freut mich, dass sie den Leistungsgedanken in den Vordergrund stellen und auch selber vorleben. In diesem Sinne werden wir auf die Saison 2023/2024 neu nicht nur Selektionskriterien für den Übertritt von den U16 ins Juniorenalter haben, sondern auch für den Verbleib im Juniorenkader werden neu Selektionskriterien gelten. Zudem werden wir auf die Saison 2023/2024 minimale Selektionskriterien im Kondi-Bereich für die Juniorinnen/Junioren als auch für die U16-Kader einführen. Insgesamt wird also ein etwas härterer Wind wehen, aber wir glauben fest, dass wir nur mit diesem Spirit unsere Ziele erreichen können.

Zu denken gibt mir, dass wir im Juniorenkader mit einigen Austritten konfrontiert sind: Noa Reichmuth, 2004, Alain Kälin, Cédric Eschle und Silvan Fuchs, alle 2005, haben ihren Rücktritt erklärt. In Anbetracht dessen, dass es sich bei diesen Athleten um 18-jährige Jungs handelt, frage ich mich schon, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder was da schiefläuft. Insbesondere die Vereinbarkeit einer Berufslehre mit alpinem Leistungssport spielt wohl eine grosse Rolle und ist (leider) nach wie vor ungelöst. Die schulische und sportliche Belastung ist für unsere Nachwuchsathleten enorm. Hier müssen dringend Lösungen gesucht und gefunden werden.

Der Winter war dann ein eher schwieriger. Bis praktisch Ende Januar lag in «unserem» Skigebiet nur wenig Schnee, sodass sowohl die Trainings als auch die Durchführung von Rennen eine stete Challenge waren. Resultatmässig bin ich mit den Ergebnissen zufrieden. Klar hatten wir schon bessere Saisons, aber unser Minimalziel, pro Jahr mindestens eine oder einen Athleten in das NLZ Mitte zu bringen, haben wir mit der Selektion von Sandro Manser erreicht. Ihm gratuliere ich ganz herzlich zu diesem wichtigen Schritt und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, viel Erfolg und Durchhaltewillen. Für diejenigen, welche diesen Schritt im letzten Winter nicht gepackt haben, gilt es, dran zu bleiben, hart zu trainieren und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Mehr zu den sportlichen Resultaten können aus den Jahresberichten unserer verantwortlichen Trainer entnommen werden.

Abschliessend möchte ich dem ganzen Vorstand und insbesondere Patrick Bieri ganz herzlich für die grossen Arbeit im vergangenen Vereinsjahr danken. Sie setzten sich – teils völlig im Hintergrund – mit viel Engagement und Herzblut für unser RLZ ein. Leider ernten sie dafür viel zu selten den verdienten Applaus. Ungelöst ist nach wie vor meine Nachfolge. Eigentlich habe ich meinen Rücktritt frühzeitig auf die diesjährige Vereinsversammlung hin erklärt. Trotz mehreren Gesprächen in den vergangenen zwei Jahren ist es mir leider nicht gelungen, einen Nachfolger als Präsidenten für unser RLZ zu gewinnen. Ich habe mich daher bereit erklärt ein Jahr anzuhängen, aber danach ist endgültig Schluss. Es ist wichtig, dass jüngere Leute Verantwortung übernehmen und unseren Verein in die Zukunft führen.

Zusammenfassend dürfen wir erneut auf ein sowohl sportlich als auch finanziell erfolgreiches Jahr zurückblicken. Es wurde auf allen Stufen konzentriert und fleissig gearbeitet. Auch die Zusammenarbeit mit Swiss Ski, dem NLZ Mitte, dem ZSV und insbesondere auch mit den Clubs funktioniert weiterhin bzw. wieder tadellos und macht Freude.

Wie alle Jahre ist es mir ein grosses Bedürfnis, Allen herzlich zu danken, welche direkt oder indirekt mithelfen, den Betrieb des RLZ Hoch-Ybrig sicherzustellen. Speziell bedanken möchte ich mich bei meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen, unseren Trainern, der Hoch-Ybrig AG und allen Sponsoren, ohne deren Unterstützung wir nie und nimmer auf einem derart professionellen Level arbeiten könnten.

Herzlichst

Ruedi Holdener