Ende Mai fand das vierzehnte RLZ Charity Golfturnier statt. Jedes Jahr organisiert das Regionale Leistungszentrum Hoch-Ybrig ein Charity Turnier im Golfclub Ybrig, um die Skijugend zu unterstützen und den Trainingsbetrieb auf hohem Niveau zu halten. Am Turnier mit dabei sind immer ehemalige Athlet*innen, welche beim Abendessen ein Interview geben. Am diesjährigen Turnier durfte das RLZ Hoch-Ybrig die Swiss-Ski B-Kader Athleten Andri Moser, Semyel Bissig und Janine Mächler begrüssen. Teilgenommen am Turnier haben auch Swiss-Ski Präsident Urs Lehmann und Vizepräsident Peter Barandun.
Nach dem gelungenen Golfturnier, mit nur kurzen Regenschauern, klang der Abend bei einem Abendessen und Interviews aus. Patrick Bieri, Geschäftsleiter der RLZ Hoch-Ybrig, blickte gemeinsam mit Urs Lehmann auf die vergangene Saison. Urs Lehmann ist mit der Skisaison weit zufriedener als mit seiner heutigen Golfleistung. Das Schweizer System funktioniert sehr gut, auch ohne Odermatt hätten wir die Nationenwertung gewonnen. Da kommt schnell die Frage auf: Können wir noch erfolgreicher werden? Zermatt als Trainingsort wird den Athleten fehlen, Swiss-Ski wird mehr auf die Südhemisphäre ausweichen müssen. Doch Swiss-Ski hat hervorragende Athleten und die richtigen Trainer für eine weitere Topsaison.
Saisons wie diese unterstreichen den hohen Stellenwert des Skisports in der Schweizer Gesellschaft. Auch in 20 Jahren wird dies laut Urs Lehmann noch so sein. Zwischenzeitlich werden aber Herausforderungen auf uns zu kommen, ins Zentrum der Gespräche rückt hier der Klimawandel. Skigebiete unter 1400 M. ü. M. werden immer mehr unter Schneemangel leiden. Unser regionales Skigebiet Hoch-Ybrig trotzt dem Klima gut, es ist ein «Schneeloch» und die engagierten Eigentümer arbeiten ausgezeichnet an den Pisten. Für Olympia 2042 gibt es weltweit jedoch nur noch etwa 10 Länder, die so einen Grossanlass durchführen können. Heute sind es mit 15 bis 20 noch wesentlich mehr. Man wird sich mehr Gedanken machen müssen, wo man trainiert, wann und wo welche Rennen stattfinden werden. Die Devise wird lauten: Wir müssen mehr dem Schnee nachgehen. Urs Lehmann glaubt an Olympia 2038 in der Schweiz. Grossanlässe sind wichtig, für die Schweiz, für die Entwicklung des Sports und der Athleten.
Die Saison 2023/24 wirkte auf die Zuschauer besonders verletzungsintensiv, noch nie haben sich so viele Topstars verletzt. Prozentual gesehen ist die Verletzungsrate dieser Saison jedoch nicht signifikant höher als frühere Jahre. Es ist kein Muster erkennbar. Urs Lehmann stellt die Hypothese, dass die Bindungen weiterentwickelt werden müssen. In den letzten Jahren gab es kaum Veränderungen im Bereich der Bindung. Hier lautet das Stichwort: intelligente Bindungen. Daran wird in den nächsten Jahren sicherlich gearbeitet.
Dank der Teilnahme am Turnier und der Versteigerung konnte die Finanzierung des Trainingsbetriebs sichergestellt werden. So entstehen die optimalen Bedingungen, um die Skistars der nächsten Jahre zu fördern. Für Urs Lehmann ist klar, der Erfolg der Schweiz entsteht nicht erst bei Swiss-Ski, sondern bereits im Skiclub und in den Regionalkadern.
Andri Moser, Janine Mächler und Urs Lehmann (v.l.n.r.) am Golfturnier des RLZ Hoch-Ybrig