Jahresbericht Junioren 2022/23

Ich durfte das Junioren Team am 01.07.2022 als Cheftrainer übernehmen. Bis dahin wurde die Mannschaft noch vom scheidenden Trainer Cédric Maret geführt und trainiert. Die Mannschaft bestand aus 12 Athleten. Elf davon waren fit und voll einsatzfähig und einer hatte mit wiederkehrenden Knieproblemen zu kämpfen.

In den ersten beiden Wochen führte ich sehr viele Gespräche mit den Athleten und dem Athletiktrainer Ramon Zürcher, um mir einen Überblick zu verschaffen. Zusätzlich besuchte ich alle Lehrbetriebe bzw. Sportverantwortlichen in den Schulen. Es war mir wichtig, alle Partner persönlich kennen zu lernen und ihnen unseren Vorbereitungsplan zu präsentieren. Der alpine Skisport verlangt grosse Flexibilität, Verschiebungen oder Absagen stehen schon fast an der Tagesordnung. Deshalb ist es für uns essenziell, Ausbildungsstätten als Partner zu haben, welche diese Flexibilität mittragen.

Mit dem Skitraining starteten wir Ende Juli mit einem Schneekurs in Saas-Fee. Es folgten weitere Kurse in Saas-Fee, in der Skihalle in Peer (Belgien) und am Stelvio (ITA). Die letzten Trainingskurse der Vorbereitungsphase absolvierten wir in Sölden (AUT) und auf der Diavolezza.

Ab 01.09.23 wurde ich von Burkhard Bär, neuer Co-Trainer des Junioren Teams, tatkräftig unterstützt. Grundsätzlich konnte das Trainerteam auf eine gute Vorbereitung zurückblicken. Insgesamt konnten von Ende Juli bis zum ersten Rennen auf der Diavolezza 43 Schneetage durchgeführt werden. Im Laufe dieser Zeit musste ich allerdings schnell feststellen, dass für einige Athleten die Vereinbarkeit von Lehre und Spitzensport nicht wirklich funktioniert. Aufgrund unterschiedlichster Gründe reisten einzelne Athleten später an, manche mussten wiederum frühzeitig abreisen und wieder andere kamen gar nicht zum Kurs. Aufgrund dessen war es für mich schwierig, den Überblick zu behalten, wer tatsächlich wann und wo dabei ist. Luca Lattmann gab inmitten der Vorbereitungsphase aufgrund von Motivationsproblemen den Rücktritt.

Im Trainingsbetrieb war es für uns Betreuer aufgrund der grossen Fluktuation schwierig, gezielt und langfristig an Zielen zu arbeiten. Um diesen Umstand noch kurz an Zahlen festzuhalten, möchte ich folgendes anführen: Wir hatten einen Athleten, der jeden Schneetag dabei sein konnte und bis zum ersten Rennen auf die 43 Skitage kam. Umgekehrt schaffte es der Sportler mit den wenigsten Präsenztagen lediglich auf 23 Tage, was etwas mehr als 50 Prozent Anwesenheit entspricht. Ich denke, Zahlen sprechen hier Bände.

Als Konsequenz werden wir vom Verband versuchen, die JO-Kinder vor der Berufs-bzw. Schulwahl noch besser zu informieren und erhoffen uns dadurch, den Übertritt von der JO zur FIS-Stufe besser begleiten zu können.

Die Rennsaison bzw. der Winter begann dann aufgrund der mangelnden Schneelage äusserst schwierig. Unser Heimgebiet am Hoch-Ybrig war ebenso wie viele andere Gebiete von der Schneeknappheit betroffen. Mit grossem logistischem Aufwand mussten wir andere Trainingsgebiete aufsuchen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass sich der Aufwand bezahlt gemacht hat und wir durchwegs gute Trainings anbieten konnten. Ab Mitte Jänner 2023 entspannte sich die Situation und wir fanden am Hoch-Ybrig gute Trainingsmöglichkeiten vor. An dieser Stelle gilt ein grosser Dank den Hoch-Ybrig Bergbahnen, welche uns mit grösster Flexibilität unterstützten und immer Trainingspisten zur Verfügung stellten. Des Weiteren möchte ich auch den Alpin Chef Heli Kreuzer dankend erwähnen, der die Pistenkoordination übernimmt und immer eine gute Trainingspiste für uns findet.

Während der langen und von Absagen und Verschiebungen geprägten Rennsaison konnten die Jungs auch einige Erfolge einfahren. Bereits Anfang Saison konnte bei den NJR-Rennen am Schilthorn ein Sieg eingefahren werden. Raphael Muntwyler gewann und Sandro Manser kletterte als Dritter ebenfalls aufs Podest. Till Blom als Vierter und Alain Kälin als Neunter komplettierten das starke Mannschaftsergebnis.

Till Blom sorgte mit einem zweiten Platz in Courmayeur für einen weiteren Podestplatz für unsere Mannschaft. Für weitere Highlights sorgte Sandro Manser. Er holte bei den Schweizer Meisterschaften U18 im Super-G und in der Abfahrt 2x die Bronze Medaille. Zusätzlich fuhr er bei den österreichischen Jugendmeisterschaften in der Abfahrt auf den vierten Rang. Aufgrund der erbrachten Leistungen schaffte Sandro den Sprung ins NLZ Mitte. Wir gratulieren recht herzlich und wünschen ihm viel Erfolg im neuen Team.

Roman Wiget konnte als Jahrgangsjüngster bei einigen Rennen im Swiss Cup sein Potential aufzeigen und wurde bei zwei Wettbewerben Zweiter in seinem Jahrgang. Auch alle anderen Athleten konnten ihre FIS-Punkte teils deutlich verbessern. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es gilt nun, fleissig weiter zu trainieren und unsere Ziele konsequent zu verfolgen.

Am Ende der Saison 2022/23 gaben vier Athleten den Rücktritt. Alain Kälin, Noa Reichmuth, Cédric Eschle und Silvan Fuchs wünschen wir auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute und hoffe auf ein Wiedersehen auf Hoch-Ybrigs Skipisten. Durch den Aufstieg von Sandro Manser ins NLZ werden wir mit 10 Athleten und vollem Elan in die neue Saison 2023/24 starten.

Zu guter Letzt möchte ich mich beim Vorstand des RLZ Hoch-Ybrig für die unermüdliche Arbeit bedanken. Sie schaffen für uns perfekte Rahmenbedingungen, die es erst ermöglichen, so professionell zu arbeiten. Ein spezieller Dank gilt auch meinen Trainerkollegen, insbesondere Burky Bär und Ramon Zürcher, für die spannenden Diskussionen, die wertvollen Inputs und die Unterstützung. Ebenfalls funktioniert die Zusammenarbeit mit Etienne Tobler (Damen) und Alex Abegg (JO) sehr gut und man merkt, dass alle am selben Strang ziehen. So macht das Arbeiten grossen Spass und ich freue mich auf die kommende Saison.

Abschliessend möchte ich auch noch allen Eltern dafür danken, dass sie ihren Kindern den Skisport ermöglichen. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Flexibilität aller Ausbildungsstätten. All das ist nicht selbstverständlich und wird von uns sehr geschätzt.

Ich bedanke mich für das Vertrauen und wünsche uns allen eine erfolgreiche Saison 2023/24.

Daniel Sampl,

Cheftrainer RLZ Hoch Ybrig/ZSV Junioren